Ein weiteres Jahr zweite Liga für die Hamburger Teams

Die Saison 2021/22 steht in den Büchern und die beiden größten Hamburger Fußballvereine FC St. Pauli und HSV müssen ein weiteres Jahr in der zweiten Liga an den Start gehen. Dabei war die Zuversicht groß, dass es dem ehemaligen Bundesliga-Dino HSV im vierten Anlauf gelingen sollte, die Rückkehr ins Oberhaus zu feiern. Und auch die Fans des Kiezclubs konnten sich zwischenzeitlich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Daraus ist letztlich leider nichts geworden.

Wir schauen, was auf die Verantwortlichen beim FC St. Pauli sowie dem HSV in der Sommerpause zukommt und was sich bislang getan hat. Das Ziel muss nämlich weiterhin bleiben, dass Hamburg bald wieder in der ersten Liga vertreten ist.

Umbauarbeiten auf St. Pauli nach verpasstem Aufstieg

Lange Zeit standen beim FC St. Pauli die Zeichen auf Aufstieg. Doch vor allem in der zweiten Saisonhälfte lief bei den Kiezkickern nicht mehr viel zusammen. Das mag auch mit der angespannten personellen Situation zu tun gehabt haben. Immer wieder machten Gerüchte über Unstimmigkeiten in Bezug auf Transferaktivitäten zwischen Trainer und Sportdirektor die Runde. Auch in der Sommerpause kommt auf Sportchef Andreas Bornemann und Trainer Timo Schultz einiges an Arbeit zu.

Unter anderem mussten die Abgänge der beiden Offensivspieler Daniel-Kofi Kyereh und Guido Burgstaller kompensiert werden. Im Falle von Burgstaller, der zu Rapid Wien zurückkehrt, soll Johannes Eggestein dieser Ersatz sein. Der ehemalige Bremer stößt aus Antwerpen zum FC St. Pauli. Der Wechsel von Kyereh zum SC Freiburg spült sogar richtig Geld in die Kassen. Mit rund 4,5 Millionen Euro avanciert der Deutsch-Ghanaer zum Rekordtransfer wie transfermarkt.de berichtet. Die Frage ist, wie viel von dieser Summe reinvestiert wird.

Auch der Abgang von Finn Ole Becker zur TSG Hoffenheim schmerzt natürlich. Hier muss auf jeden Fall noch ein passender Ersatz gefunden werden. In der Innenverteidigung stößt mit David Nemeth zudem ein talentierter Spieler hinzu. Das ist nach den Abgängen von Ziereis und Lawrence auch bitter nötig. Trainer Timo Schultz erklärte gegenüber der MoPo auch schon die Anforderungsprofile an die Neuzugänge. Bis jetzt scheint St. Pauli auf jeden Fall auf einem guten Weg zu sein.

HSV setzt auf Kontinuität

Auch der HSV muss in der kommenden Saison den fünften Anlauf in der zweiten Liga angehen. Trotz der Relegation gegen Hertha BSC hat es letztlich nicht zum Aufstieg gereicht. Damit am Ende der kommenden Saison endlich die Rückkehr in die erste Liga gefeiert werden kann, soll in der Sommerpause der Kader größtenteils zusammengehalten und punktuell verstärkt werden.

Im Falle von Robert Glatzel ist das auf jeden Fall gelungen. Der Mittelstürmer hätte von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen können, entschied sich dann aber doch für eine langfristige Verlängerung bei den Hanseaten.

Zwar werden unter anderem Faride Alidou, David Kinsombi, Jan Gyamerah und Manuel Wintzheimer den Verein verlassen, doch dafür konnten mit Laszlo Benes, Miro Muheim und Filip Bilbja drei talentierte Spieler verpflichtet werden. Trotzdem sollen vor allem für die Offensive noch weitere Transfers getätigt werden.

Wie stehen die Chancen für HSV und St. Pauli?

In jedem seiner vier bisherigen Anläufe in der zweiten Liga ging der HSV als einer der Aufstiegsfavoriten ins Rennen. Wie die Fussball Quoten von Betway zeigen, ist dies auch in der kommenden Saison der Fall. Mit einer Quote von 5,00 ist der HSV am 28. Juni noch vor den Absteigern Bielefeld und Fürth der Topfavorit auf den Aufstieg. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, ob dem ehemaligen Bundesliga-Dino endlich wieder die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus gelingt.

Ob der FC St. Pauli ebenfalls wieder im Kampf um die Aufstiegsregionen mitreden kann, bleibt abzuwarten. Bei den Buchmachern gelten die Kiezkicker zu den Außenseitern. Doch auch in der abgelaufenen Saison hatte kaum ein Experte den FC St. Pauli auf dem Zettel. Zwar wurde es tatsächlich nichts mit dem Aufstieg, allerdings haben die Hanseaten vor allem in der ersten Saisonhälfte gezeigt, dass sie durchaus Erstligaambitionen haben.

Millerntor Stadion St. Pauli

Los geht es für die beiden Hamburger Clubs mit der Mission Aufstieg am 16. bzw. 17. Juli. Der FC St. Pauli empfängt am ersten Spieltag den 1. FC Nürnberg im heimischen Millerntor Stadion und der HSV muss im Sonntagsspiel des 1. Spieltages bei Eintracht Braunschweig antreten. Die Fans freuen sich auf jeden Fall schon auf die kommende Saison.