Sturmfluten in Hamburg
Sturmfluten in Hamburg
Wer in Hamburg lebt, der weiß auch, dass es mehrmals im Jahr vorkommt, dass die Elbe das Land erklimmt und Teile St. Paulis überschwemmt. Die Menschen, die dort leben beziehungsweise ihre Geschäfte betreiben, wissen um das „Problem Hochwasser“. Eine Sturmflut ist noch einmal eine Steigerung dessen und keineswegs erfreulich. Mittlerweile kann man sich gut auf diese Katastrophen vorbereiten, weil die Sturmflutwarnungen immer besser und genauer werden. Doch das war leider nicht immer so. Besonders betroffen ist das Elbegebiet, was nicht nur zu Schäden führt, sondern auch zahlreiche Schaulustige anzieht.
Wann man in Hamburg von einer Sturmflut spricht
Nicht jede Überschwemmung ist eine Sturmflut. Um diese beiden Naturereignisse zu unterscheiden, wurden einige Faktoren festgelegt. Dabei wird der Pegel St. Pauli beachtet. Liegt dieser 50 cm über NN( (Normalnull) wird von einer Sturmflut gesprochen. Steigt das Wasser auf über 450 cm handelt es sich um ein schweres Ausmaß, während mehr als 550 cm ein sehr schweres genommen hat. Glücklicherweise kommt dies nicht so häufig vor. Dennoch gab es in unserer schönen Hansestadt schon einige Pegel, die die Menschen in Angst versetzten.
Hamburger Sturmfluten – eine Chronologie
24./25. Dezember 1717: 11.150 tote Menschen, 100.000 Stück totes Vieh sowie zerstörte 8.000 zerstörte Häuser hat das Hochwasser der Weihnachtsflut von 1717 auf dem Gewissen. Der Nordweststurm setzte so plötzlich ein, dass diese Menschen keine Chance mehr hatten, auch die Niederlande und Dänemark hatten schwer unter dem steigenden Wasserstand zu leiden.
16./17. Februar 1962: Auch wenn 1962 nicht die höchste Marke hatte, so war diese Sturmflut doch die schlimmste für die Hansestadt. Nicht nur, dass ein ziemlich langer Sturm wütete, der auf der nördlichen Nordsee wütete und sich mit einem mittleren Windfeld über der Deutschen Bucht zusammentat, hinzu kamen auch noch die Auswirkungen Fernwelle aus dem Atlantik. Dies hatte zur Folge, dass viele Deiche nicht hielten und der Sturmflutschutz nicht gegeben war. Darauffolgend mussten 315 Menschen sterben, die im Schlaf von der Flutkatastrophe überrascht wurden. Sogar das Militär wurde vom ehemaligen Polizeisenator Helmut Schmidt angefordert.
November-Dezember 1973: Der Winter 1973 war wirklich stressig. Ganze 28 Sturmfluten musste Hamburg verkraften. Die Stadt hatte Glück im Unglück, denn die meisten der neuen Hochwasserschutzanlagen waren fertig, sodass die Schäden trotz eines Pegels von 5,33 Meter über NN verhältnismäßig gering gehalten werden konnten.
3./4. Januar 1976: Dieses Jahr war sicher kein einfaches, denn die neuen Hochwasserschutzanlagen mussten zeigen, was sie können. Die Elbe kletterte auf 6,45 Meter über Normalnull. Die angerichteten Schäden beliefen sich 1976 auf mehreren Hundert Millionen Mark. Daraus hat man gelernt, denn die Hochwasserschutzanlagen wurden weiter erhöht. Mittlerweile sind die zwischen 7,20 und 9,25 Meter hoch über NN. Wollen wir hoffen, dass es so bald nicht so weit kommt.
28. Januar 1994: Einige können sich sicher noch an den Wintersturm „Lore“ erinnern, der es schaffte, das Wasser 6,02 Meter über den eigentlichen Spiegel steigen zu lassen.
10. Januar 1995: Auch diese Sturmflut war das Ergebnis eines heftigen Sturms. Dieser trieb die Elbe ebenfalls 6,02 Meter über NN. Der Orkan schaffte sogar bis zu zwölf Windstärken, die teilweise mit bis zu 130 Stundenkilometer über das Land fegte.
3. Dezember 1999: Auch wenn die Elbe „nur“ um 5,95 Meter anstieg, so hatte es der Orkan „Anatol“ in sich. Er fegte über Nordeuropa und kostete 20 Menschen das Leben. Davon sind alleine 3 in Deutschland gestorben.
Sturmflut am 6. Dezember 2013: Das Orkantief „Xaver“ hatte ganze Arbeit geleistet, als es über die Dächer der Stadt fegte. Stolze 6,09 Meter stand das Wasser über seiner Normalnull. Dies hatte zur Folge, dass der Fischmarkt nicht mehr zu betreten war, es sei denn, man wollte schwimmen gehen, was auf keinen Fall ratsam ist. Zusätzlich stand die Hafencity teilweise unter Wasser sowie die Elbchaussee bei Teufelsbrück vollkommen verschwunden war. „Xaver“ sorgte bis dato für unsere zweithöchste Sturmflut.