So bereitet sich der HSV auf den Saisonstart vor
Die Europameisterschaft ist zwar noch im vollen Gange, doch die meisten Bundesligisten der 1. und 2. Liga befinden sich bereits wieder im Training. Das gilt auch für unseren HSV. Die Hanseaten sind bereits Mitte Juni mit den ersten Leistungstest in die Vorbereitung auf die neue Saison eingestiegen. Im vierten Anlauf soll es endlich mit dem Aufstieg klappen – immerhin gehören der HSV und das Volksparkstadion zu den beliebtesten Ausflugszielen der Hansestadt. Wir schauen, was sich bislang beim HSV getan hat und was bis zum Saisonauftakt noch passieren muss.
Von der Kater- in Aufbruchstimmung
Zum dritten Mal in Folge haben es die Rothosen des HSV nicht geschafft, das große Saisonziel zu erreichen. Mittlerweile werden sogar schon Unkenrufe laut, nach denen der ehemalige Bundesliga-Dino HSV nun zum Zweitliga-Dino werden könnte. Und trotz der Katerstimmung am Ende der vergangenen Spielzeit wird nun wieder nach vorne geblickt. Mit dem neuen Cheftrainer Tim Walter ist eine neue Aufbruchstimmung eingekehrt. Walter beerbt Daniel Thioune bzw. Horst Hrubesch, die es nicht geschafft haben, den HSV noch auf die Aufstiegsränge zu bringen. Doch nun soll es etwas werden. In das gleiche Horn stößt Sportvorstand Jonas Boldt: „Die alte Saison ist analysiert und abgehakt. Der Blick ist klar nach vorn gerichtet“, so der Verantwortliche beim HSV nach dem Trainingsauftakt.
Nicht die gleichen Fehler machen
In der Nachbetrachtung der Saison haben die Verantwortlichen auch die vermeintlichen Fehler aufgedeckt. Nach einem starken Saisonstart führte der HSV die Tabelle lange Zeit an und stand bis kurz vor Saisonende auf einem Aufstiegsplatz. Wer allerdings nur nach hinten gucke, werde langsamer, so Walter nach der der ersten Trainingseinheit. Bei hochsommerlichen Temperaturen konnte der neue Übungsleiter die ersten Erkenntnisse gewinnen. Auch wenn bereits viel Bewegung in den Kader gekommen ist, sind die Transferaktivitäten noch lange nicht abgeschlossen.
Viel Bewegung im Kader
Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob der personelle Aderlass ebenfalls so groß gewesen wäre, wenn man den Aufstieg geschafft hätte. Nun werden einige Leistungsträger den Verein verlassen. Rick van Drongelen wechselt in die erste Liga zu Union Berlin und auch der zweite etatmäßige Innenverteidiger Gideon Jung schließt sich Aufsteiger Greuther Fürth an. In der Defensive konnte mit Sebastian Schonlau schon ein erfahrener Defensivspezialist von Ligakonkurrent SC Paderborn verpflichtet werden. Auch Jonas Meffert von Holstein Kiel und Miro Muheim aus der Schweiz sollen der Defensive mehr Stabilität verleihen. Aber auch im Angriff ist eine Menge Bewegung im Spiel. Top-Torjäger Simon Terodde wechselt zum FC Schalke und wird bei den Königsblauen sicher weiter an seiner Zweitliga-Torquote schrauben. Als Ersatz konnten die Verantwortlichen Robert Glatzel verpflichten. „Robert vereint physische Stärke, Torriecher und fußballerisches Können. Er ist zweitligaerfahren, mit 27 Jahren aber auch noch entwicklungsfähig. Zudem hat er einen guten Charakter und wird das Teamgefüge dementsprechend bereichern“, freut sich Sportdirektor Michael Mutzel über die Verpflichtung.
Königstransfer Ludovit Reis?
Ein wahrer Coup könnte mit der Verpflichtung von Ludovit Reis gelungen sein. Bereits im Frühjahr hatten sich die Verantwortlichen um den Spieler vom FC Barcelona bemüht. In der vergangenen Saison spielte der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler noch auf Leihbasis beim VfL Osnabrück. Während er bei den Ostwestfalen in der Regel auf der Doppelsechs agierte, plant man beim HSV in einer etwas offensiveren Rolle mit ihm. Reis kommt ablösefrei und hat einen Vertrag bis 2025 unterschrieben.
Endlich wieder ins Oberhaus?
Auch wenn sich schon einiges bei den Hanseaten getan hat, sind die Kaderplanungen noch nicht abgeschlossen. Zwar werden keine großen Namen mehr gehandelt, allerdings soll noch in die Breite investiert werden. Eines steht fest, der Weg in das Oberhaus könnte in der kommenden Saison so schwierig werden wie schon lange nicht mehr. Denn in der folgenden Spielzeit gehen gleich mehrere Traditionsvereine in der zweiten Liga an den Start. Alleine mit Werder Bremen, FC Schalke 04 und Hamburger SV sind gleich drei der langlebigsten und erfolgreichsten Vereine im deutschen Fußball in der zweiten Bundesliga. Aber auch die Lokalrivalen vom FC St. Pauli, die an einer weiteren Sehenswürdigkeit, dem Millerntorstadion spielen, oder Vereine wie Fortuna Düsseldorf, 1. FC Nürnberg oder Hannover 96 wollen wieder zurück in die erste Liga. Trotzdem gehört der HSV bei den Buchmachern mit einer Online Wetten Quote von 5,00 wieder einmal zu den Topfavoriten auf den Aufstieg. Lediglich Schalke werden hier noch größere Chancen zugesagt. Bis zum Saisonstart dauert es zwar noch ein paar Wochen, allerdings können Fans mit dem HSV Sport Quiz die Zeit schon jetzt mit ihrem Lieblingsverein vertreiben.
Wir freuen uns jedenfalls auf den „neuen“ HSV und drücken die Daumen für den Aufstieg. Schließlich gehören die Spiele des HSV zu den regemäßigen Großveranstaltungen in Hamburg. Und auch die erste Bundesliga braucht dringend wieder Hamburger Fußball. Generell gilt dies für den gesamten Fußball in Norddeutschland. Denn auch Erzrivale Werder Bremen wird in der kommenden Saison in der 2. Liga an den Start gehen. Für Nord-Derbys ist auf jeden Fall auch 2021/22 gesorgt.