Ohnsorg Theater

Wer kennt es nicht, das Ohnsorg Theater? Es ist mit Hamburg so fest verbunden, wie das Hofbräuhaus mit München. Und wenn man einmal in Hamburg ist, dann sollte man sich für eine Vorstellung Karten kaufen und das Geschehen auf der Bühne auf sich wirken lassen.

Auch wenn das Ohnsorg Theater eine über 100 Jahre alte Geschichte aufweisen kann, ist seine Aktualität nicht weniger geworden und die Vorstellungen wiesen immer noch Charme, Geist und Witz auf.

Im Jahr 1902 gründet Richard Ohnsorg die „Dramatische Gesellschaft Hamburg“, die sich der niederdeutschen Sprache widmet. Viele bekannte Künstler sind fest mit dem Ohnsorg Theater verbunden, wie zum Beispiel Heidi Kabel, Henry Vahl, Hilde Sicks oder Gisela Wessel. Die Liste ließe sich noch weiter führen.

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War das Ohnsorg Theater vorher bei Gästen bekannt, die Hamburg einen Besuch abgestattet haben, so änderte sich das 1954, indem Aufführungen des Ohnsorg Theaters auch im deutschen Fernsehen gezeigt wurden.

So fand das Hamburger Theater auch seine Fans in den südlichsten Gegenden Deutschlands. Für sehr viele Zuschauer wurden die Hamburger Sendungen zum Kult und Schauspieler wie Heidi Kabel oder Henry Vahl wurden zu den beliebtesten Volksschauspielern. Auf der Bühne wurde die niederdeutsche Sprache, also „Plattdeutsch“ gesprochen, im Fernsehen wählte man ein norddeutsch eingefärbtes Hochdeutsch.

Das kommt bei dem Zuschauer gut an und die Sendungen steigen in der Beliebtheit. Viele Jahre war das Haus unter der Adresse „Große Bleichen“ zu erreichen, aber seit 2011 befindet es sich nördlich vom Hauptbahnhof, auf dem Heidi-Kabel-Platz. Mit der letzten Vorstellung „Brandstiftung“ fiel am 8. Juli 2011 der Vorhang und diese Spielstätte gehörte der Vergangenheit an. Aber schon am 28. August 2011 wurde das Haus am Heidi-Kabel-Platz 1, dem sogenannten Bieberhaus, mit William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ wieder eröffnet.

Viele Aufführungen blieben in den Köpfen der Menschen, sie waren erfolgreich und meist aus dem leben gegriffen. Beliebte Aufführungen gibt es auch auf DVD, damit man sich an ihnen erfreuen kann. Aber auch in der heutigen Zeit erfreut sich das Ohnsorg Theater größter Beliebtheit und die Tickets können an verschiedenen Kassen, telefonisch oder im Internet bestellt werden.

Hier finden die Hamburger Besucher auch die Spielpläne für 2013, 2014 und teilweise auch schon für 2015 zu ersehen. Wer nicht lange in Hamburg bleiben kann und einen straffen Zeitplan hat, dem werden im Theater drei Vorstellungen pro Tag angeboten, sodass er immer die richtige Vorstellung besuchen kann.

Aktuelle Programme begeistern die Besucher, wie zum Beispiel die Komödie „Goide Geister“, die derzeit auf dem Spielplan steht. Eine lustige Aufführung über ein verstorbenes Ehepaar, das noch in seinem Haus herumgeistert und den Menschen auf die Nerven geht.

Als „Gode Geister“ entpuppen sie sich, als ein junges Paar das Haus beziehen will. Die Presse bewertet das Stück als romantisch, witzig und dank der Gode Geister als „Geist-reich“, die auch als plattdeutschen Erstaufführung zu sehen ist. Weiterhin stehen auf dem Spielplan „Sülverhochtiet“, „Rock op Platt III“ oder auch „Fett Swien“.

Aber nicht nur im eigenen Haus bietet das Ensemble Unterhaltung pur, es bietet auch im Hamburger Umland zahlreiche Gastspiele. So treten die Schauspieler zum Beispiel in Stade, Kiel, Itzehoe, Bremen, Lüneburg oder Elmshorn auf und begeistern mit feinsten plattdeutsch die Zuschauer. Auch für diese Aufführungen kann man die Tickets online bestellen.

Erwähnen sollte man noch das Ohnsorg Studio, welches gezielt Stücke für das junge Publikum auf dem Spielplan haben. Im Mittelpunkt steht aber die Sprache, nicht Hochdeutsch, sondern plattdeutsch. Kinder und Jugendliche sollen auf eine natürliche Weise an die Sprache herangeführt werden, damit sie bei der jungen Generation weiterlebt.

Damit die Jüngeren die beliebten Volksschauspieler nicht vergessen, wurde und wird ihr Andenken hochgehalten. Im Gedenken an die bekannten und beliebten Schauspieler bekam zum Beispiel eine Grünanlage im Bezirk Eimsbüttel den Namen von Henry Vahl und das Ohnsorg Theater steht heute auf dem Heidi-Kabel-Platz.