Neuengamme
Stadtteil Neuengamme
Neuengamme, im Elbmarsch-Gebiet gelegen, ist ein Stadtteil im Bezirk Bergedorf im Südwesten der Hansestadt. Mit etwa 3600 Einwohnern auf einer Fläche von 18,6 km² ist dieses Gebiet relativ dünn besiedelt. Es ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von etwa 190 Einwohnern pro km². Bei der letzten Bürgerschaftswahl 2011 setzte sich die SPD mit fast 44 % als stärkste Partei durch.
Geographie
Der heutige Stadtteil Neuengamme ist aus einem Straßendorf entstanden. Die Hauptverkehrsstrecke verläuft zu großen Anteilen über einen Damm welcher die nahegelegenen Ortschaften verbindet. Einige Bereiche des Stadtteils Neuengamme gehören zu dem größten Hamburger Naturschutzgebiet, den Kirchwerder Wiesen.
Dabei handelt es sich um eine weiträumige Kulturlandschaft. Diese wird geprägt durch die extensiv genutzten feuchten und teilweise nassen Marschgrünlandflächen. Die zahlreichen Gräben sowie die Grünlandflächen werden durch seltene Wiesen-, Sumpf- und Wasserpflanzen sowie verschiedene Tierarten, wie z. B. bodenbrütende Wiesenvögel oder Libellen, als Lebensraum genutzt.
Verkehrsanbindung
Besucher von Neuengamme können über den Stadtteil Bergedorf mit dem ÖPNV anreisen. Im benachbarten Ortsteil Bergedorf sind eine Regionalbahn- und S-Bahnhaltestelle zu finden. Von dort aus besteht eine Busverbindung nach Neuengamme. Nördlich von Neuengamme verläuft weiterhin die A25, über diese Autobahn besteht eine Verbindung bis zur City von Hamburg. Die Entfernung beträgt ca. 20 bis 25 km und ist in etwa einer halben Stunde mit dem PKW zu bewältigen.
Geschichte
In den Geschichtsbüchern erscheint der Name Neuengamme seit dem 13. Jahrhundert. Die Ortschaft war schon zu dieser Zeit über Elbdeiche mit anderen Orten verbunden. Die vielen fruchtbaren Elbinseln zwischen den verschiedenen Flussarmen waren ein begehrtes Anbaugebiet. Neben dem Gemüseanbau, kam im 17. Jahrhundert, die Blumenzüchtung als wichtiger Wirtschaftszweig hinzu.
In der Geschichte der Besiedlung wurden viele Dämme nicht als Schutz vor Hochwässern, sondern als Grundlage für den Straßenbau errichtet. Grund hierfür war das sehr schwierige Trockenhalten der umliegenden Gebiete. Seit etwa 100 Jahren wird in dem Gebiet um Neuengamme Erdgas gefördert, was aber nur eine geringe Industrialisierung zur Folge hatte. Geprägt wurde der ländliche Hamburger Stadtteil in der jüngeren Geschichte durch das ehemalige KZ Neuengamme.
Seit 1981 befindet sich an dieser Stelle eine Mahn- und Gedenkstätte. Der Stadtteil Neuengamme wird wirtschaftlich heute wieder durch die Landwirtschaft und den Gartenanbau geprägt.
Aktuelles
In dem Stadtteil Neuengamme sind v. a. die gut erhaltenen Fachwerkhäuser sehenswert. Zusammen mit der St. Johannis Kirche, erste urkundliche Erwähnung 1261, bilden sie einen sehr schönen alten Bestand an Kulturdenkmälern. Das öffentliche Leben des Ortes wird heutzutage von der Gemeinde St. Johannis zu Neuengamme bestimmt.