Erweckt aus dem Pandemieloch: Live-Poker erlebt ein Revival in der Spielbank Hamburg
In Hamburg meldet sich das echte Pokerleben zurück. Nach den pandemiebedingten Pausen haben zuletzt die Live-Turniere der Spielbank Hamburg stark an Fahrt gewonnen.
Laut Untersuchungen der Universität Hohenheim rückte Poker nach der Pandemie besonders in der Altersgruppe 25–40 Jahre stärker in den Fokus. Speziell die Dependancen an der Reeperbahn und an der Esplanade verzeichnen Zuwächse.
Von vollen Tischen und Wartelisten berichten auch kleine Pokerclubs wie „Hamburg Poker Nights“ oder das „Royal Flush St. Pauli“. Der Knackpunkt: Die Mischung aus den Klassikern wie Texas Hold’em und neuen Varianten wie „Progressive Knockout“ sorgt für frischen Wind und bringt auch viele Neulinge an den Pokertisch.
Der Turnierkalender 2025: Über Buy-ins, Formate und Highlights
Auf das Revival reagiert die Spielbank Hamburg mit einem runderneuerten Turnierplan für 2025. Folgendes ist geplant:
- Wöchentliche Pokerturniere mit Buy-ins von 50 € bis 200 €, je nach Variante
- Monatliche Deepstack-Events mit längeren Blinds für ambitionierte Spieler
- Ein zweitägiges High-Roller-Turnier im Herbst mit 1.000 € Buy-in und garantierten 50.000 € im Preispool
- Ladies Nights und Mixed Formate, bei denen z. B. Omaha und NLHE kombiniert werden
Das Angebot richtet sich bewusst an alle Spielstärken – vom Gelegenheitsspieler bis zum ambitionierten Grinder. Wer teilnehmen möchte, sollte sich frühzeitig anmelden. In der Vergangenheit waren viele Plätze bereits Tage vor Turnierstart vergeben.
Parallel dazu bieten Clubs wie „The Game St. Pauli“ oder „PokerStars Live Hamburg“ kleinere Side Events mit speziellen Themenabenden, etwa Charity-Turnieren oder Bounty-Formaten mit lokalen Promis.
Gesetzlicher Rahmen: So wirkt sich die OASIS-Sperre auf Gäste aus
Seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 unterliegt auch die Spielbank Hamburg der bundesweiten Spieler-Sperrdatei OASIS. Personen, die hier registriert sind – entweder aufgrund eines Selbstausschluss-Antrags oder durch eine Fremdsperre – dürfen an derartigen Turnieren oder Cash Games nicht teilnehmen.
Viele Pokerfans stellen sich daher die Frage, ob es Möglichkeiten zum Umgehen von OASIS im Casino gibt.
Ganz klar: Eine Umgehung ist rechtlich nicht vorgesehen. Auch die Spielbank Hamburg hält sich strikt an die Vorgaben der Glücksspielaufsicht. Wer gesperrt ist, bleibt ausgeschlossen – auch an Nebentischen oder im Automatensaal.
Dennoch gilt selbstverständlich auch hier die Ausnahme: So unterstehen Turniere in Schleswig-Holstein und/oder Charity-Turniere in privaten Clubs nicht diesen Regulierungen.
Warum?
Das liegt am föderalen System der Bundesrepublik. Dieses erlaubt den einzelnen Ländern zum Teil, bundesweites Recht mit der eigenen Rechtssprechung außer Kraft zu setzen.
Weitere Infos hierzu gibt es auf der offiziellen FAQ-Seite der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL).
Tipps für Besucher: Unterkünfte, Anreise und Abendprogramm in St. Pauli
Die Spielbank Hamburg befindet sich in bester Lage – direkt auf der Reeperbahn. Rundherum pulsiert das Nachtleben: Bars, Clubs und Restaurants machen das Turnier-Erlebnis zum Wochenendtrip. Für auswärtige Gäste lohnt sich ein Blick auf diese Empfehlungen:
Anreise
Vom Hauptbahnhof sind es nur 10 Minuten mit der S-Bahn (Station Reeperbahn). Wer mit dem Auto anreist, findet in den umliegenden Parkhäusern (z. B. im „Parkhaus Millerntor“) meist ausreichend Stellplätze. Der nächstgelegene Flughafen ist Hamburg-Fuhlsbüttel – von dort dauert die Fahrt per Taxi oder S-Bahn etwa 30 Minuten.
Hotels
Besonders beliebt sind das ARCOTEL Onyx (4 Sterne, direkt am Spielbank-Eingang) und das etwas günstigere Prizeotel Hamburg-St. Pauli. Alternativen bieten das charmante Hotel St. Joseph oder das moderne Motel One nahe der Davidstraße.
Kulinarisch
Im „clouds – Heaven’s Bar & Kitchen“ über den Dächern der Reeperbahn genießen viele Spieler vor dem Turnier ein Dinner mit Blick auf den Hafen. Wer es rustikaler mag, findet in der „Reep“ oder im „Alt Hamburger Aalspeicher“ traditionelle Küche mit norddeutschem Flair.
Nachtleben
Nach dem Turnier geht’s für viele noch in die „Große Freiheit“ oder zu Livemusik im „Molotow“. Auch das „Dollhouse“, „Thomas Read“ oder die „20up Bar“ bieten Unterhaltung bis spät in die Nacht.
Die Spielbank selbst bietet ein gepflegtes Ambiente mit Dresscode (keine Sportkleidung) und kostenlosem Eintritt zu den Turnieren. Garderobe und Getränke-Service sind inklusive – auch für Begleitpersonen. Zudem stehen erfahrene Mitarbeiter für Fragen zu Regeln, Turnierstruktur oder Ablauf jederzeit zur Verfügung.
Ausblick: Internationale Events und Hamburgs Chancen im Poker-Tourismus
Die wachsende Turnierszene in Hamburg bleibt auch international nicht unbemerkt. Veranstalter wie Unibet oder die DACH-Organisation der European Poker Tour (EPT) beobachten die Entwicklung genau. Erste Gespräche über eine mögliche EPT-Station in Hamburg 2026 laufen laut Brancheninsidern bereits.
Auch wirtschaftlich wäre das für die Hansestadt ein Gewinn: Laut Hamburg Convention Bureau bringen mehrtägige Gaming-Events bis zu 1.200 Übernachtungen pro Veranstaltung und einen zusätzlichen Tourismusumsatz von rund 450.000 € pro Event-Woche.
Hinzu kommt der Trend zu „Gaming-Destinationen“ – Städte wie Barcelona oder Prag haben gezeigt, wie sich Poker, Kultur und Freizeit erfolgreich verbinden lassen. Hamburg mit seiner Elblage, der Reeperbahn und dem Kiez bietet dafür ideale Bedingungen.