Ausstellungen in Hamburg – aktuell und immersiv

Die erste Frage, die Sie sich nun vermutlich stellen, ist: Was ist immersiv? Das Adjektiv „immersiv“ leitet sich vom englischen „Immersion“ ab und bedeutet das Eintauchen oder die Vertiefung in eine Sache. Es beschreibt, wie virtuelle oder fiktive Welten den Betrachter so fesseln können, dass die Grenzen zur Realität verschwimmen und er sich vollkommen in die fiktive Welt eingebunden fühlt. Im Kontext von Computerspielen wird diese Immersion durch eine kohärente, fiktive Umgebung, realistisch agierende NPCs, interaktive Spieloptionen und hohe grafische Detailtreue erreicht. Doch schauen wir einfach mal, wie sich dies in der Realität bei Ausstellungen darstellt.

Mit Tutanchamun gemeinsam im alten Ägypten wandeln

Begleiten Sie den virtuellen König Tutanchamun auf einer Reise durch das Alte Ägypten, einer Zeit, in der gottgleiche Pharaonen regierten, architektonische Weltwunder erbaut wurden und geheimnisvolle Totenkulte das Jenseits bestimmten. Diese multimediale Erfahrung führt Sie tief in die Geschichte einer faszinierenden Zivilisation ein, die von Göttern, Naturkräften, mythischen Erzählungen und der mystischen Abstammung der Pharaonen erzählt. Unter der Kuratierung des spanischen Ägyptologen Nacho Ares werden Besucher in die Welt des Neuen Reichs, die Entdeckung Tutanchamuns durch Howard Carter im Jahr 1922 und die Schätze seiner fast unberührten Grabkammer eingeführt.

Die Ausstellung bietet originalgetreue Nachbildungen von Tutanchamuns goldener Totenmaske und Sarkophag sowie die Möglichkeit, 3.000 Jahre alte Artefakte aus nächster Nähe zu betrachten. Ein interaktiver Fotoautomat lädt dazu ein, in die Rolle ägyptischer Gottheiten zu schlüpfen.

Das wahre Highlight ist jedoch die immersive Show, die Sie mithilfe von Licht- und Klanginstallationen sowie Virtual Reality direkt ins Tal der Könige versetzt. Erkunden Sie frei die geheimnisvollen Tempel und Schätze einer längst vergangenen Epoche und erleben Sie hautnah, wie es sich anfühlt, das Expeditionslager von Howard Carter zu betreten und Tutanchamuns Grab selbst zu erkunden.

Diese Veranstaltung findet in den Gaußhöfen in Hamburg statt und wurde gerade nochmals bis zum 20. Juni 2024 verlängert. Wer es in dieser Zeit dennoch nicht schafft, das multimediale Ereignis zu besuchen, kann sich mit dem weltberühmten Spiel Book of Ra gleichermaßen in das alte Ägypten versetzen.

Immersives Kunstzentrum in der HafenCity

Das „Port des Lumières“, Hamburgs erstes dauerhaftes Zentrum für digitale immersive Kunst, öffnet am 25. April 2024 seine Türen. Dieser innovative Raum entführt Besucher in die Welt bedeutender Kunstschaffender durch immersive, digitale Ausstellungen. Die Eröffnung feiert das Zentrum mit drei spektakulären Schauen: die Hauptausstellung „Gold und Farbe“ mit Kunstwerken von Gustav Klimt, eine Hommage an Friedensreich Hundertwasser und die zeitgenössische Schau „Journey“ des Studios Nohlab.

Das Zentrum, gelegen im maritimen Herz der HafenCity, verbindet durch sein wellenförmiges Design und einen Schiffsbug in der Haupthalle, die maritime Kultur der Stadt mit der Kunst. „Port des Lumières“ ist mehr als ein Ausstellungsraum – es ist ein Zugang zur Kunst für alle Altersgruppen und Interessensniveaus.

Speziell für Kinder gibt es das „Kids Interactive Studio“, das zum spielerischen Erkunden und kreativen Ausdruck einlädt. Neben einem Infinity-Room und einem Selfie-Room können Besucher im Souvenirshop Erinnerungsstücke erwerben, die das Erlebnis abrunden und mit nach Hause nehmen.

Das „Port des Lumières“ bietet auf 1.700 m² Ausstellungs- und 3.200 m² Projektionsfläche ein 360°-Kunsterlebnis, unterstützt von 80 Videoprojektoren und 50 Audio-Verteilern. Mit 10 Meter hohen Decken und drei Themenräumen setzt es neue Maßstäbe für immersive Kunst.